Die SPIO (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft) ist besorgt über die undifferenzierte Debatte im Vorfeld der heutigen Konferenz der Ministerpräsident*innen mit der Bundeskanzlerin. Ein flächendeckendes Kulturverbot hätte dramatische Folgen für die Kinolandschaft und die Filmwirtschaft in Deutschland.

SPIO-Präsident Dr. Thomas Negele: „Seit Monaten arbeiten Kinobetreiber*innen und Verbände dafür, den Menschen ein sicheres und unbeschwertes Kinoerlebnis zu ermöglichen. Mit Hygienekonzepten und Umbaumaßnahmen wurden Voraussetzungen geschaffen, dass Kultur auch in der Pandemie gemeinsam erlebt werden kann. Die eingeführten Regeln wurden strikt umgesetzt – bis hin zu Hausverboten. Lüftungszyklen wurden erhöht, die Zeiten zwischen den Vorstellungen entzerrt und Plexiglaswände eingezogen. Und alle Studien zum Thema zeigen: Die Kinos sind sicher. Deutschlandweit sind bis heute keine Infektionen im Kino bekannt, auch nicht in Corona-Hotspots.

Sollten die Kinos jetzt für eine Entwicklung in Haftung genommen werden, die sie nicht zu verantworten haben, dann werden die Folgen auf die gesamte Filmbranche durchschlagen. Besonders hart: Zuerst trifft es ausgerechnet jene Verleiher, die in dieser schwierigen Situation echte Branchensolidarität bewiesen haben und vielversprechende Filmstarts für den Winter ankündigten.

Klar ist: Eine solche undifferenzierte Maßnahme würde nicht wesentlich zur Eindämmung beitragen, nimmt den Menschen aber eine gerade an den Winterabenden beliebte Gelegenheit für eine Auszeit aus dem Alltag. Derartige Einschränkungen gefährden die Akzeptanz und damit die effektive Wirksamkeit der wichtigen Corona-Schutzmaßnahmen.“

Pressemitteilung