Die Europäische Kommission hat am 3. Dezember 2020 den Media Action Plan vorgelegt. Er steht auf drei Säulen: Recover, Enable and Transform. Die Kommission will der Branche helfen, Skaleneffekte zu erzielen, indem sie ihr den europäischen Binnenmarkt erschließt. EU-Bürger sollen Zugang zu mehr Filmen aus anderen Mitgliedstaaten erhalten. Dies soll in einem Stakeholder Dialog diskutiert und ggf. durch entsprechende Gesetzgebung erreicht werden (Action 7), eine Hausaufgabe aus dem Geoblockingbericht.

Zielführend für die Filmwirtschaft ist die Ankündigung, alle für die Filmwirtschaft und Medien relevanten EU-Förderinstrumente, inklusive der nationalen Aufbaupläne zu bündeln und besser auffindbar zu machen (Action 1).

Über eine Private-Equity-Plattform sollen der AV-Branche zusätzliche Finanzierungsmittel eröffnet werden, um finanziell unabhängig Filme produzieren zu können (Action 2). Für Presseverleger soll es einen neuen Fonds für Nachrichtenmedien geben (Action 3). Unter dem Titel Transform stellt die Kommission fest, dass Nutzungsdaten von Filmen und Nachrichten meist bei Geräteherstellern und Plattformen liegen, die diese Daten für sich nutzten. Daher soll ein Media Data Space, gefördert über Horizon Europe und Digital Europe etabliert werden, um Medien bei neuen Geschäftsmodellen zu unterstützen, die Auffindbarkeit der Medien und Filme zu sichern. Zudem sollen Synergien mit Kulturerbeeinrichtungen aufgezeigt und genutzt werden. Ein EU Media Outlook soll Medientrends beleuchten.

Interessant für die Filmbranche könnte Action 5, die Förderung der virtuellen und Augmented-Reality sein. Weitere Themen sind in Action 6 die Klimaneutralität, die Förderung von Medientalenten über Creative Europe/MEDIA, Mentoring-Programme, Boot-Camps für Berufseinsteiger, Kampagnen zu Diversität vor und hinter der Kamera, von Start-Ups im Mediensektor, Innovation Labs (Action 8) und die Förderung der Medienkompetenz, von alternativen Medienaggregations- und VOD-Diensten (Action 9) sowie in Action 10 die Stärkung der Kooperation der Medienaufsichtsbehörden.

Media Action Plan