07.03.2023 – Am Dienstagabend lud die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) gemeinsam mit der Landesvertretung Hessen bei der EU Vertreter*innen der Politik und der Branche zum Frühjahrsempfang. Das vorherrschende Thema des Nachmittags und Abends war der Digitale Binnenmarkt und die Notwendigkeit des Geoblockings.

Die Mehrzahl der Filme können erst durch die exklusive territoriale Lizenzierung finanziert werden und kommen nur in die Gewinnzone, wenn sie in mehr als etwa 10 EU-Mitgliedstaaten vermarktet werden. Diese Exklusivität wird durch ein Geoblocking technisch abgesichert.

„Geoblocking ist daher kein Hindernis für den Digitalen Binnenmarkt, sondern ermöglicht für Filme die europaweite Auswertung und führt erst dazu, dass wir in der Produktion von Filmen und in ihrer Auswertung europäisch zusammenarbeiten. Geoblocking ist unabdingbar, um eine vielfältige, mittelständisch geprägte Filmlandschaft in Europa zu sichern“, betont Christian Sommer, Präsident der SPIO und Vorstand VTFF. Aus gutem Grund ist der audiovisuelle Bereich daher aus der Geoblocking-Verordnung ausgenommen. Und das müsse auch in Zukunft so bleiben.

Der Vorschlag für einen European Media Freedom Act und der Anwendungsbericht zur Audiovisuellen Mediendiensterichtlinie (AVMD) bildeten einen zweiten Fokus an diesem Tag.

„Die Reichweitenmessung großer Plattformen erfolgt nach wie vor nach intransparenten Kriterien. Einen Zugang zu Nutzungsdaten erhält die Filmwirtschaft nicht. Die Produzent*innen und Verleiher*innen sind daher mangels Informationen über den Erfolg ihres Werkes oft in einer schlechteren Verhandlungsposition gegenüber Plattformen.

Wir fordern deswegen, einen Anspruch auf verlässliche Reichweitenmessung und den Zugang zu Daten im Media Freedom Act und bei der Evaluierung der Audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie aufzunehmen“, so Christian Sommer.

Aus der Branche standen Vertreter*innen der unterschiedlichen Sparten für Gespräche zur Verfügung. Unter anderem Björn Böhning, CEO Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen;

Christiane Sommer, Vorstand Produzentenverband, im Übrigen auch Co-Produzentin des Lux-Film-Gewinners „Quo Vadis Aida“; Peter Schauerte, Geschäftsführer Verband der Filmverleiher (VdF) und Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV); Christine Berg, Vorstandsvorsitzende HDF Kino; Dr. Gregory Theile, Geschäftsführer der traditionsreichen Kinokette Kinopolis aus Darmstadt; Felix Bruder, Geschäftsführer AG Kino; Jenny Walendy, Vorstand, Verband deutscher Filmexporteure e.V. (VDFE).

Fotos der Veranstaltung finden Sie hier.

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Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) vertritt die Interessen der deutschen Film- und Videowirtschaft in den Sparten Filmproduktion, Filmverleih, Filmtheater und Audiovisuelle Medien. Als Dachverband von 17 Berufsverbänden repräsentiert sie mehr als 1.400 Mitgliedsfirmen. Ziel der SPIO ist es, den deutschen Film in seiner Vielfalt, Qualität und internationalen Wahrnehmung zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschafts- und Kulturgut zu sichern.