20.03.2024 – Am Dienstagabend lud die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) gemeinsam mit der Landesvertretung Hessen bei der Europäischen Union in Brüssel Vertreter*innen der Politik und der Branche zum Frühjahrsempfang.  

Am Ende der laufenden Legislatur zogen die Teilnehmer*innen Bilanz: Gesetzliche Initiativen über künstliche Intelligenz (AI Act), der Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA) haben erste wichtige Impulse für eine zukunftsfähige digitale Regulierung gesetzt. Dabei konnten wichtige Weichen im Kampf gegen die Piraterie gestellt, sowie eine Transparenzpflicht für KI-Anbieter über die von ihnen genutzten Daten eingeführt werden.  

„Die verabschiedeten Gesetze, allen voran der AI Act, müssen nun praxistauglich zur Anwendung gebracht werden. Für die Filmwirtschaft wird es weiterhin darum gehen, dass Filme nicht ungefragt von generativen KI-Systemen genutzt werden, auch nicht bei der Entwicklung von Prototypen“, betont SPIO-Präsident Christian Sommer anlässlich des Frühjahrsempfangs. 

„Große digitale Plattformen informieren in der Regel nicht, wie ein einzelner Film abgerufen wird. Produzent*innen und Verleiher*innen sind daher mangels Informationen über den Erfolg ihres Werkes oft in einer schlechteren Verhandlungsposition. Das hat auch der Digital Markets Act nicht gelöst. Wir fordern deswegen, den Zugang zu Daten in einer künftigen Audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie aufzunehmen. Auch die effektive Bekämpfung illegaler Inhalte wird über den Digital Services Act hinaus als weiteres Plattformthema auf unserer Agenda stehen“, so Christian Sommer weiter. 

Die Debatte über die Geoblockingverordnung wird sicherlich fortgesetzt. Geoblocking ist essenziell: Die Mehrzahl der Filme können erst durch die exklusive territoriale Lizenzierung finanziert werden und kommen nur in die Gewinnzone, wenn sie in mehr als 10 EU-Mitgliedstaaten vermarktet werden können. 

Demokratie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die Filmwirtschaft vielseitige Stoffe von Dokumentation bis Unterhaltung produzieren, vermarkten und vertreiben kann. Umgekehrt leisten Filme und Serien einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Kultur in Europa, indem sie gesellschaftlich wichtige Themen aufgreifen und verarbeiten. Daher betonen die anwesenden SPIO-Mitglieder, wie bedeutend die anstehenden Wahlen für die Demokratie sein werden. 

Aus der Branche standen folgende Vertreter*innen der unterschiedlichen Sparten für Gespräche zur Verfügung: Dr. Lisa Giehl, Mitglied in der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, Executive Vice President Subsidies & Public Policy LEONINE Studios, Geschäftsführerin LEONINE Licensing, Max Wiedemann, Vorstand Sektion Kino der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V., Managing Director, Co-Chief Production and Business Development Officer LEONINE Studios, Jakob Weydemann, Vorstand des Produzent*innenverbandes, Weydemann Bros., Peter Schauerte, Geschäftsführer des AllScreens e.V., Valeska Neu, Mitglied im Verband Deutscher Filmexporteure e.V. (VDFE), Management & Sales bei Films Boutique, Marion Closmann, Kinobotschafterin Hessen des HDF Kino e.V, Geschäftsführerin Marburger Kinobetriebe, Gregor Freund, Mitglied im Hauptausschuss des HDF Kino e.V., Head of Filmbooking, UCI Multiplex GmbH, Bochum, Felix Bruder, Geschäftsführer der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. , Stephan Birkenholz, 1. Vorsitzender des FDW Werbung im Kino e.V. (FDW), Achim Rohnke, Geschäftsführer, CEO Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. (VTFF). 

Fotos der Veranstaltung finden Sie  hier. 

Berichtet haben wir auch auf unseren Social Media Kanälen: 

X (Twitter)
LinkedIn
Instagram 

Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) vertritt die Interessen der deutschen Filmwirtschaft in den Sparten Filmproduktion, Filmverleih, Filmtheater und Audiovisuelle Medien. Als Dachverband von 16 Berufsverbänden und Unternehmen repräsentiert sie mehr als 1.400 Mitgliedsfirmen. Ziel der SPIO ist es, den deutschen Film in seiner Vielfalt, Qualität und internationalen Wahrnehmung zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschafts- und Kulturgut zu sichern.